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Gelbe Kriminalität: Wird am Gold-Markt die größte Gaunerei der Geschichte gelüftet ?Markus Gärtner
Die EU-Kommission geht Manipulationsvorwürfen im Handel mit Gold und Silber nach. Bei großen Banken herrscht helle Aufregung. Kritische Beobachter der Edelmetall-Märkte sind jedoch kaum überrascht von der Enthüllung. Sie wissen: Die Manipulation des Goldmarktes erreicht ein nie da gewesenes Ausmaß, weil die Konsequenzen exzessiver Schuldenpolitik versteckt werden sollen. Ein niedriger Goldkurs ist eine gute Tarnung. Doch selten sprachen mehr Gründe für den Erwerb der Edelmetalle.
Alle kaufen Gold, aber man sieht es den Kursen kaum an. Münzprägeanstalten kommen mit der Herstellung kaum nach, so werden sie rund um den Globus mit Bestellungen bombardiert. Doch der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um vier Prozent eingeknickt. Im Zwölf-Monats-Vergleich beträgt der Rückgang zwölf Prozent.
Weil es immer offensichtlicher wird, wie stark Investmentbanken an den Futures-Märkten mit Papieraufträgen, die nicht durch physisches Gold unterlegt sind, die Kurse nach unten peitschen, haben jetzt auch die Marktaufseher keine andere Wahl mehr: sie müssen einem der größten Preis-Komplotte auf dem Planeten endlich nachgehen.
Deutsche Leitmedien heben in den bisher noch wenigen Berichten hervor, dass es sich lediglich um »vermutete Unregelmäßigkeiten« handle sowie um »mutmaßlich wettbewerbswidriges Verhalten«. Das klingt eher nach einer kleineren Gaunerei. Auf amerikanischen Finanzseiten liest sich das jedoch ganz anders.
Die Webseite »Activist Post« (»Aktivisten-Anzeiger«) bringt heute wie viele andere Blogs und Nachrichtenseiten in der englischsprachigen Welt einen Beitrag von Dave Kranzler, einem ehemaligen Ramschanleihen-Händler, der jetzt mit Sitz in Denver Edelmetall-Fonds verwaltet. Laut Kranzler handelt es sich bei den Eingriffen in den Goldmarkt um den »größten Finanzskandal in der amerikanischen Geschichte«. Aufgrund der engen globalen Verzahnung der Finanzmärkte dürfen wir also davon ausgehen, dass das auch für Deutschland gilt.
Wir alle haben noch gut die vielen Berichte – und Milliardenstrafen – zur Manipulation von Interbanken-Zinsen, Derivaten, Wechselkursen und anderen Referenzwerten oder Produkten des Finanzsystems in frischer Erinnerung. Verschiedene Großbanken legen für ihre Betrügereien seit Jahren mehr Geld hin als sie an ihre Aktionäre ausschütten.
Dass ausgerechnet jetzt (endlich) die Märkte für Edelmetall stärker ins Visier der Finanzfahnder geraten, ist kein Zufall. In weiten Teilen Europas wachsen die öffentlichen Schulden schneller als die Wirtschaftsleistung. In den USA wächst der Schuldenberg seit Beginn des Jahrhunderts zwei Mal so schnell wie das Bruttoinlandsprodukt.
Zusammen mit der exzessiven Geldvermehrung der Notenbanken von Washington über Frankfurt bis nach Tokyo höhlt das den Wert unserer Währungen aus. Weil der Anteil der öffentlichen Schulden, die nicht mit physischem Gold hinterlegt werden können, eskaliert, wird ernsthaft das Vertrauen in das Fiatgeld strapaziert. Viele haben dieses Vertrauen bereits verloren.
Der Goldpreis müsste in diesem Umfeld rasant ansteigen. Tut er aber nicht. Der Grund sind jene illegalen Markteingriffe im großen Stil, die Behörden in Europa und den USA in den kommenden Monaten zutage fördern werden. Jedenfalls wenn sie genau hinschauen, was noch keineswegs klar ist.
Man braucht aber keine Staatsanwälte und Finanzfahnder, um den Betrug zu entlarven. Ein Blick auf die jedermann zugänglichen Umsatz-Statistiken von Waren-Terminbörsen wie der COMEX genügt.
Dort sieht man, dass mit Papieraufträgen ein Vielfaches desjenigen Goldes gehandelt wird, das auf Wunsch für die vereinbarten Kontrakte ausgeliefert werden müsste. Immens große Verkaufsaufträge, die nie eingelöst werden, weil es nur um schnelles Geld geht, pressen den Goldpreis zuverlässig und in immer neuen Schüben zu Boden. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern simple Google-Recherche.
Im Internet kursiert ein Schaubild, das zeigt, wie viel größer der Umfang noch offener Papierkontrakte für das Gold in Relation zu dem tatsächlich verfügbaren physischen Gold ist. Die Relation ist 117:1. Würden alle Teilnehmer am Futures-Markt der COMEX auf die Auslieferung des Goldes bestehen, mit dem sie in ihren Kontrakten wetten, bräuchte man also 117 Mal das in den Lagerhäusern befindliche (tatsächlich vorhandene) Gold.
Die Manipulation hat sich seit 2011 stark beschleunigt. Das zeigen Charts, die den Goldpreis mit dem Volumen der Liquidität, die Notenbanken geschaffen haben, vergleichen. Bis 2010 laufen diese beiden Kurven einigermaßen parallel. Das bedeutet: Der Goldpreis ging bis zum Beginn des laufenden Jahrzehnts mehr oder minder im Gleichschritt mit der Geldschwemme, die Notenbanker anzettelten.
Im Verlauf des Jahres 2010 ging diese Gleichläufigkeit verloren. Und seit 2013 bricht das Gold gegen die ansteigende Kurve des von Notenbanken aus dem Nichts geschaffenen Geldes völlig ein. Dies macht deutlich, wie stark der Goldpreis nach unten manipuliert wurde, um keine Panik über die zerstörte Substanz unserer Währungen aufkommen zu lassen.
Der Glaube an das Fortbestehen des uns bekannten Finanzsystems mit dem Dollar als Anker wird mit einem Aufwand – und einer Skrupellosigkeit – beeinflusst, der dem Bau der Pyramiden vergleichbar ist. Doch im Vergleich zu den ägyptischen Bauwerken haben wir es hier mit einem Kartenhaus zu tun. Und niemand weiß, ob wir nicht schon seit ein paar Tagen mit den heftigen Börsenturbulenzen dem beginnenden Einbruch dieses Kartenhauses beiwohnen.
Der Goldpreis lässt sich nicht mehr lange gegen die Marktkräfte nach unten zwingen. Denn von der Weltkonjunktur über regionale Konflikte bis hin zu schwelenden Schulden- und Währungskrisen sind wir umringt von Faktoren, die eindeutig für die Edelmetalle sprechen.
Topmanager der Minengesellschaften, die Gold abbauen, weisen zudem darauf hin, dass in den kommenden Jahren aufgrund der gesunkenen Gold-Notierungen mit weiteren Einschränkungen der Produktion zu rechnen ist, was den Preisen Auftrieb verleihen dürfte. So sagt der Chef von Gold Fields laut den GoldSeiten ab 2018 einen »starken Rückgang« der Förderung vorher.
Und im Newsletter »Sicheres Geld« macht Herausgeber Dimitri Speck auf die Prognosen des amerikanischen Zyklen-Spezialisten Larry Edelson aufmerksam. Speck verweist in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass eine Reihe bekannter und weniger bekannter Zyklen-Theorien für die kommenden Jahre bis zum Ende des Jahrzehnts im Gleichschritt eine Abwärtsbewegung prognostizieren.
Das gilt für die bekannten Kondratjew-Wellen ebenso wie für die nach dem französischen Konjunkturtheoretiker Joseph Kitchin benannten Zyklen und den Juglar-Zyklus, den der französische Mediziner und Konjunkturforscher Clement Juglar aufstellte.
Larry Edelson hat laut Speck den 7. Oktober dieses Jahres als eine »langjährige Trennlinie zwischen zwei Epochen« definiert. An diesem Tag soll es einen Wechsel geben zwischen unserer Ära, in der die Schulden massiv und rücksichtslos wachsen, und einer neuen Zeitrechnung, in der »die Sünden der Vergangenheit aufgearbeitet werden müssen«.
Egal, ob diese wegen ihrer Präzision gewagte Prognose zutrifft oder nicht: Die entscheidende Frage ist, ob uns das hoch-oktanige Finanz-Universum, das Notenbanken bis zur Unkenntlichkeit aufgebläht haben, nicht vorher um die Ohren fliegt. Die ersten Hinweise darauf haben wir in den vergangenen Tagen bereits gesehen.
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Leser-Kommentare (33) zu diesem Artikel
27.08.2015 | 08:55
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27.08.2015 | 07:54
Bernhard
Soviel Unsinn habe ich hier selten gelesen: Bei großen Banken herrscht helle Aufregung -> bei welcher Bank herrscht Aufregung? Nichts da, es herrscht "business as usual". Die Manipulation des Goldmarktes erreicht ein nie da gewesenes Ausmaß -> woran wird diese schiere Behauptung festgemacht? Ekelpropaganda, nenne ich so etwas. Alle kaufen Gold, aber man sieht es den Kursen kaum an -> dabei ist der Goldkonsum deutlich im Vergleich zu den Vorjahren gesunken...
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27.08.2015 | 06:52
Fan
Guten Morgen @frieda, herzlichen Dank, ich depp hab es versäumt mich im Voraus zu bedanken.

27.08.2015 | 05:44
Lothar Schmidt
Die Aufgabe von tm und tr ist eindeutig. Die sollen euch mit geistigem Müll beschäftigen. Und das ist, insbesondere dem/die tm, hervorragend gelungen. Ignoriert doch einfach solche Verwirrungs- und Unruhestifter.
27.08.2015 | 02:44
frieda
@Fan, Sorry, freiheitsforum.ch/tell.php/art/32/ muss es natürlich heissen. News (Wissen) Brief aus der Neuen Weltordnung (01.10.2010). Bitte um Nachsicht.
26.08.2015 | 23:19
Fan
@ Frieda

wie komme ich zu friedensforum.ch, so klappt das nicht (:-((
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